Komplikationen am chirurgischen Eingriffsbereich mithilfe der Unterdruck-Wundtherapie vermeiden
Smith & Nephew- das global agierende Unternehmen für Medizintechnik, verkündet die Ergebnisse des 5. Internationalen Expertenforums zur Unterdruck-Wundtherapie. Rund 230 internationale Fachleute aus 30 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, dem Nahen Osten und Australien konferierten am 21. und 22. März in Frankfurt am Main. Die Teilnehmer diskutierten neue Belege zum Wirkmechanismus der NPWT und deren Einsatzmöglichkeiten zur Vermeidung von Komplikationen am Eingriffsbereich wie z. B. Infektionen.
Erste Ergebnisse aus verschiedenen nichtkommerziellen Studien zeigen, dass das PICO™-System von Smith & Nephew, ein einzigartiges behälterfreies NPWT-System, dazu beitragen kann, die Inzidenz von Komplikationen bei chirurgischen Inzisionen bei Hochrisikopatienten in den folgenden klinischen Bereichen zu senken:
· Orthopädische Chirurgie: Hüft- und Knieprothesen (Primäreingriff und Revision), Wirbelsäuleneingriffe
· Plastische Chirurgie: Brustverkleinerung
· Herzchirurgie: chirurgische Inzisionen zur Implantierung von Kardioverter- Defibrillatoren
· Allgemeinchirurgie: chirurgische Inzisionen bei Morbus-Crohn-Patienten
· Geburtshilfliche und gynäkologische Chirurgie: Kaiserschnitte bei Patientinnen mit hohem BMI
92 Prozent aller Konferenzteilnehmer (d. h. etwa die Hälfte der Anwesenden) waren der Ansicht, dass die Ergebnisse bei NPWT-Anwendung über geschlossenen Inzisionen besser waren als bei einer herkömmlichen postoperativen Wundversorgung. Als erster Chirurg, der überhaupt je über eine randomisierte Studie zum NPWT-Einsatz bei Inzisionen berichtete, kommentierte Professor James Stannard, Professor und orthopädischer Chirurg am Missouri Orthopaedic Institute an der University of Missouri: „Komplikationen an der Eingriffsstelle wie z. B. Infektionen und Dehiszenzen verursachen zusätzliche Kosten sowohl für den Patienten als auch für das Gesundheitssystem. In den Vereinigten Staaten werden pro Jahr etwa 300.000 Fälle von Infektionen am Eingriffsbereich gemeldet, was 17 Prozent aller im Rahmen der Gesundheitsversorgung auftretenden Infektionen1 entspricht und mit geschätzten jährlichen Mehrkosten von 3,2 bis 8,6 Milliarden USD (zwischen 10.443 und 25.546 Dollar pro Ereignis)2einhergeht. Die mögliche Rolle der NPWT in der Prophylaxe von Infektionen und sonstigen Komplikationen ist noch nicht vollständig geklärt, aber Studien belegen, dass das System sowohl aus Patientensicht als auch unter Kostenaspekten vorteilhaft ist.
„Diese Internationalen Expertenforen zur NPWT haben sich als sprudelnde Quelle aktuellster Kenntnisse für Chirurgen erwiesen, die sich für die NPWT interessieren“, erläutert Professor Norbert Runkel, Leiter der Abteilung für Allgemeinchirurgie an der Schwarzwaldklinik in Villingen und Professor an der Universität Freiburg. „Rückmeldungen im Anschluss an die Konferenz haben gezeigt, dass 95 Prozent der Teilnehmer, die eine Stimme abgegeben haben, gewisse Aspekte ihrer klinischen Praxis überdenken und gegebenenfalls ändern wollen. Genau deswegen findet das Expertenforum statt. Es ist spannend, Teil einer Initiative zu sein, die unsere Wundbehandlungspraxis vorantreibt und dazu beiträgt, teure Komplikationen bei chirurgischen Inzisionen zu vermeiden.“
1. Berrios-Torres: SSI Toolkit, CDC
2. Direct Medical costs of HAI in US Hospitals and the benefits of prevention – R. Douglas Scott II, CDC, March 2009