Die Cotofana Anatomie Kurse (Cotofana Anatomy Courses; CAC)

Gespräch mit Prof. Dr.med. Sebastian Cotofana zu einem innovativen Anatomieansatz für die Ästhetik.

KM: Herr Prof. Cotofana, derzeit werden sehr viele Anatomiekurse für ästhetische Mediziner angeboten. Auch Sie selbst geben ja zahlreiche Kurse. Wieso jetzt noch ein weiterer Kurs?

 

SC: Es ist richtig, dass ich von zahlreichen Veranstaltern und Gesellschaften (DGBT, LIVE-Symposium, IMCAS, ISDS) angefragt werde, ob ich für sie bestimmte anatomische Themen präsentieren kann. Ich hatte allerdings schon seit einigen Jahren die Idee für einen eigenen Kurs, der nicht Interessen geleitet ist und basierend auf einer eigenen Konzeption. Als die Globalhealth Akademie für Ästhetische Medizin auf mich zukam und mir das Angebot machte, einen eigenen Kurs (Cotofana Anatomy Course; CAC) zu entwickeln, habe ich die Chance zur Realisierung gesehen. Die Anatomie per se ist in meinen Augen eine neutrale und weniger Industrie-gebundene Disziplin. Daher bietet es sich an, derartige Kurse als Anatom anzubieten.

 

KM: Was sind denn die neuen Akzente, die Sie setzen wollen?

 

SC: Zunächst einmal ist für mich wichtig, dass der Kurs vollständig mit unabhängigen Inhalten, durchgeführt wird. Dafür bin ich der Akademie sehr dankbar, dass ich meine eigenen Vorstellung zur Darstellung – der doch in manchen Bereichen nicht unkomplizierten Anatomie – präsentieren kann. Die Akademie hat mich lediglich gebeten, vier wichtige ästhetische Ansätze anatomisch zu behandeln, und zwar Filler, BTX – was ja auch schon in vielen Kursen vorkommt, z.B. der DGBT-Anatomie-Kurs- und zusätzlich noch das Fadenlift und die Injektions-Lipolyse. Dem konnte ich ohne Weiteres zustimmen, weil ich glaube, dass wir damit den größten Teil der nicht-operativen Verfahren abdecken. Zum anderen ist die zu Grunde liegende Anatomie dieselbe, lediglich der Blickwinkel variiert, je nach Fragestellung.

 

KM: Wie können wir uns den Ablauf vorstellen?

 

SC: Gestatten Sie mir, bevor ich Ihre Frage beantworte, noch eine weitere Bemerkung zur Unabhängigkeit: Wenn Sie einen Kurs auf höchstem Qualitätsniveau anbieten wollen, haben sie immense Kosten, die dann die Gebühren für die TeilnehmerInnen in die Höhe treiben. Sie können dieses Dilemma nur lösen, indem Sie nach Sponsoren suchen. Ich bin deshalb der Firma MERZ sehr dankbar, dass sie den Kurs unterstützt ohne Einfluss auf die Inhalte zu nehmen. Natürlich werden wir auch den Interessen des Sponsors gerecht, indem wir in einem 30minütigen Lunch Seminar der Firma die Möglichkeit geben, über ihre Produkte zu informieren. Das finde ich persönlich einen für alle – Veranstalter, Sponsor, TeilnehmerInnen – tragbaren Kompromiss, weil wir dadurch die Gebühren auf demselben Niveau halten können wie bei anderen Kursen auch.

 

Nun zu Ihrer Frage: Wir werden Freshfrozen Präparate verwenden, wie ich es bereits früher in meiner Zusammenarbeit mit der Firma Teoxane gehalten habe, und wie es mittlerweile auch internationaler Standard ist bzw. sein sollte. Dadurch ist eine realistische Haptik für die TeilnehmerInnen gewährleistet sowie eine normale und unveränderte Gewebestruktur für die Applikation der gefärbten Materialien. Jeder Therapieansatz wird in zwei Stunden in Theorie und Praxis abgehandelt. Dies bedeutet, dass wir Dozenten – von der ästhetisch-medizinischen Seite werden mich Dr. Michael Weidmann und Steffen Giesse unterstützen – die klinisch relevanten und auf wissenschaftlicher Basis fußenden anatomischen Grundlagen besprechen, die jeweiligen Indikationen diskutieren und dann am anatomischen Präparat alle in Frage kommenden Therapieoptionen vorführen. Anschließend werden alle Teilnehmer in kleinen Gruppen selbst die Injektionen durchführen, und dann mit meiner Hilfe bzw. unter meiner Anleitung die entsprechenden Regionen präparieren. Ich werde selbst mitpräparieren, sodass die TeilnehmerInnen immer eine Vorlage haben werden und falls gewünscht kann mir auch nur über die Schulter gesehen werden. Letzteres hat sich in manchen Kursen bereits hervorragend bewährt, da gewisse Präparationsschritte komplexer sind und dadurch wertvolle Zeit sinnvoller genutzt werden kann.

 

KM: Welche Inhalte liegen Ihnen besonders am Herzen?

 

SC: Ich möchte bei dieser Frage zunächst auf meine Ziele eingehen. Ich würde mir wünschen, dass die TeilnehmerInnen nach dem CAC Kurs eine fundiertere Einsicht in den 3-dimensionalen Aufbau des menschlichen Gesichtes erhalten. Es gibt zahlreiche und hervorragende Bücher, welche die Gesichtsanatomie darstellen, jedoch kann mit einem Buch oder gar der besten Abbildung nicht die räumliche Tiefe dargestellt werden. Dies kann meiner Meinung nach, nur in einem Praeparationskurs erfolgen, genauso wie es in der medizinischen Ausbildung von Studenten seit Generationen erfolgt. Durch das 3-dimensionale Verständnis, heißt welche Struktur liegt unter welcher, können Nebenwirkungen und Komplikationen reduziert, Patienten besser geschützt und ein langfristiger und effektiver Therapieerfolg erzielt werden.

 

Wünschenswert wäre es, dass jeder Teilnehmer von den Strukturen der Oberfläche eines Gesichts auf die tiefer liegenden Strukturen schließen kann, die von Mensch zu Mensch höchst variabel sind. Auch würde ich mir wünschen, dass die TeilnehmerInnen das Zusammenspiel von Knochen, Bändern, Fettkompartimenten und Muskeln im Rahmen des Alterungsprozesses verstehen und dieses Verständnis nutzen, um die best-mögliche Therapieform anzuwenden.

Nicht zuletzt ist mir wichtig, dass die Teilnehmer ein genaueres, also anatomisch fundiertes Arbeiten mit den verschiedenen Materialien und Techniken erlernen und damit natürlich auch ihre Ergebnisse verbessern.

 

KM: Gestatten Sie noch eine letzte Frage zur Zielgruppe. Wer kann und sollte an Ihrem Kurs teilnehmen?

 

SC: Es sind alle Kollegen angesprochen, die ästhetische Behandlungen durchführen. Ich möchte zu den CAC Kursen sowohl erfahrene KollegInnen ebenso wie junge KollegInnen aus den verschiedensten chirurgischen und nicht-chirurgischen Bereichen herzlich einladen. Das Konzept ist so aufgebaut, dass für jedes Wissensniveau neue Inhalte vermittelt werden und (was meiner Meinung nach besonders wichtig ist) es wird genügend Zeit für den Austausch zwischen den TeilnehmerInnen und den verschiedenen Disziplinen einberaumt sein. Geplant sind initial Kurse in deutscher Sprache anzubieten und im Verlauf dann zusätzlich Kurse in englischer Sprache für internationale TeilnehmerInnen.

 

KM: Herr Prof. Cotofana, wir danken für dieses Gespräch und auch für Ihre Einladung, am ersten Kurs als beobachtende Gäste teilzunehmen, um anschließend darüber berichten zu können.

 

Ankündigung des 1. Kurses:

 

Termin: 4. März 2017, Salzburg
Kontakt: Globalhealth Akademie
Frau Anna Keller
Tel.: +49-2508-2159-200
Email: workshop(at)globalhealth-academy.com

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