Cell Rejuvenation Therapy (CRT) bei Membran assoziierten Erkrankungen
Neben der Ästhetischen Medizin beschäftigt sich das Netzwerk Globalhealth auch mit Therapien, die in die Bereiche Zivilisationskrankheiten und chronische Erkrankungen fallen, versehen mit dem Label Extended Medicine. Polyenylphosphatidylcholin (PPC) wird sowohl in der Ästhetik bei der Lipolyse verwendet, aber auch in der Extended Medicine für die Zellverjüngungstherapie (CRT). Die Kosmetische Medizin interviewte Dr. Dieter Rösler, Allgemeinmediziner aus Lenting, zu seinen Ergebnissen.
KM: Dr. Rösler, wie sind Sie zur Zellverjüngungstherapie mit PPC gekommen?
- Rösler: Meine Praxis liegt quasi am Stadtrand von Ingolstadt. Ich selbst bin Allgemeinmediziner und betreibe eine reine Privatpraxis. Ich biete meinen Patienten ein relativ breites Spektrum an Möglichkeiten an, unter anderem auch ästhetische Behandlungen. Während der Teilnahme an einem Kurs zur Injektions-Lipolyse erwähnte der Referent, dass das PPC nicht nur in der Lipolyse eingesetzt wird, sondern auch als Infusion bei sehr vielen Krankheitsbildern verabreicht wird. Da ich auch sehr viele ältere Patienten habe, haben mich die wenigen im Kurs vermittelten Informationen brennend interessiert. Der nächste Schritt ergab sich dann beinahe zwangsläufig: Ich nahm an einer Fortbildung zur Cell Rejuvenation Therapie teil. Referent war unter anderem einer der weltweiten Spezialisten für PPC, Herr Prof. Gundermann. Seitdem, seit etwa 8 Jahren, setze ich die Infusionstherapie ein.
KM: Wie sind Ihre Erfahrungen mit der CRT?
Dr. Rösler: In unserer Region bin ich bekannt unter der Rubrik „letzte Hoffnung“, also eine Anlaufstelle für Problemfälle. Problemfall bedeutet hier: Unsere Praxis suchen viele Patienten auf, die sich mit ihren Problemen allein gelassen fühlen. Ihre Leser wissen wahrscheinlich auch, dass bei vielen Zivilisationskrankheiten und anderen Krankheitsbildern die empfohlenen Therapien und Medikamentierungen allein nicht ausreichen. Die Patienten, die zu mir kommen, sind oft verzweifelt, bekommen sie doch von ihrem Facharzt ein „Da kann ich Ihnen leider nicht helfen“ gesagt. Was ich da zu hören bekomme ist – ich möchte dies hier einmal ganz krass ausdrücken – mehr als beschämend. Ich frage mich manchmal, was in den Köpfen von solchen Kollegen vorgeht, die keinerlei Engagement zeigen, ihren Patienten wirklich zu helfen, was ja eigentlich zu unserer Berufsethik gehören sollte.
Ich habe seit Jahren Therapieangebote aufgenommen, von denen ich überzeugt bin und die tatsächlich die Patienten unterstützen können, so z.B. orthomolekulare Medizin, Akupunktur sowie Vitamin C Hochdosis-Infusionen. Die CRT ist eine weitere.
KM: Welche Indikationen behandeln Sie mit CRT?
Dr. Rösler: Begonnen habe ich mit Patienten mit diagnostizierter Atherosklerose. In der Regel werden diesen, hohe Statindosen verabreicht; und das war es. Je höher die Dosierungen, umso stärker leiden die Patienten unter den Nebenwirkungen. Vor allem fühlen sie sich weiterhin krank, sie haben oft das Gefühl, das Leben sei so nicht lebenswert. Ich kann Ihnen eines zu dieser Patientengruppe sagen: Sie sind extrem dankbar; oft kommen Sie früher für eine zweite Kurbehandlung, die in der Regel aus 10 Infusionen besteht, als ich mit ihnen verabredet hatte. Die Lebensqualität wird erheblich gesteigert. Oft können die Dosierungen der verschriebenen Medikamente herabgesetzt werden. Ich überrede die Patienten nicht zur CRT. ich lasse sie selbst entscheiden. Meist gibt es nach der 5. Infusion ein erstes Gespräch über das Befinden, und mit Befriedigung kann ich feststellen, dass dieses in der Regel erheblich gebessert erscheint. Bislang hatte ich keine Therapieabbrecher zu verzeichnen.
KM: Aber das sind nicht die einzigen Indikationen, die Sie behandeln?
Dr. Rösler: Keineswegs. Atherosklerose und schlechte Fettstoffwechselwerte waren für mich ein relativ sicherer Einstieg in ein neues Therapieangebot, denn es gibt dazu genügend klinische und experimentelle Studien. Mit der Zeit habe ich mit CRT das Therapiespektrum erweitert. So habe ich mehrere Tinnitus Patienten erfolgreich behandelt. Ich hatte auch einen 82jährigen Patienten, der mit seinem Hörgerät nicht klar kam, der kann es jetzt nutzen, weil er erstmalig anständig hören kann mit dem Gerät. Eine meiner Patientinnen hat Colitis Ulcerosa, die früher oft 3 Wochen stationär in der Klinik behandelt werden musste. Wir konnten bei ihr sogar Kortison absetzen. Zwei meiner Patienten haben Niereninsuffizienz. Nach der ersten Kur waren bei beiden die Harnstoff- und Kreatininwerte deutlich besser. Auch bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse konnte ich eine starke Verbesserung der Werte feststellen.
KM: Das hört sich ja nach einem sehr breiten Spektrum an. Wie kommt das?
Dr. Rösler: Ja, da haben Sie Recht. Ist aber insofern kein Wunder, als ja in unserem Körper alles mit allem zusammenhängt. Und die Funktionalität der Membranen steuert fast alle Austauschprozesse. Wenn diese Funktion, die ja in der Steuerung der Zellen besteht, eingeschränkt wird – und dies passiert zwangsläufig mit zunehmendem Alter – dann sind viele Erkrankungen abzusehen. PPC ist keine Wunderdroge, aber dort, wo die Membranen an Alterungserscheinungen massiv beteiligt sind, da kann PPC viel bewirken und Lebensqualität zurückgeben. Beispielsweise habe ich auch mehrere Patienten mit der Diagnose Krebs, die mit Cytostatika behandelt werden. Die Verträglichkeit der Chemotherapie wird durch die CRT Ergänzungstherapie erheblich verbessert.
KM: Angesichts der guten Erfolge – haben Sie noch weitergehende Ideen?
Dr. Rösler: In der Tat. Vor kurzem sind einige Patienten, die unter Polyneuropathien leiden, auf mich zugekommen. Die Krankheitsbilder sind dabei oft unspezifisch, das reicht von extremen Schmerzen bis zur Gefühllosigkeit. Sie werden bislang mit Anti-Epileptika behandelt, was bekanntlich mit starken Nebenwirkungen einhergeht. Ich möchte eine etwas größere Patientengruppe mit diesem Krankheitsbild mit CRT behandeln, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass dies eine sehr gute Indikation dafür ist.
KM: Herr Dr. Rösler, danke für dieses anregende Gespräch.