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Aus der Praxis für die Praxis Mesotherapie – warum?

GESPRÄCH MIT DR. MICHAEL WEIDMANN

 

Dr. Michael Weidmann, Medizinischer Direktor NETZWERK-ÄsthetikMeso

Dr. Michael Weidmann, Medizinischer Direktor NETZWERK-ÄsthetikMeso

Herr Dr. Weidmann, Sie sind einer der erfahrensten Ärzte für ästhetische Anwendungen. In Ihrer Praxis steht ein großer Gerätepark mit vielen Lasern, warum setzen Sie die Mesotherapie überhaupt noch ein?

Ihre Frage ist durchaus berechtigt. Viele Kollegen berichten mir, dass in ihrer Praxis die Laser, insbesondere die fraktionierten Laser, die Aufgabenstellung der Mesotherapie übernommen haben. Ich habe dazu eine andere Auffassung, die Mesotherapie ist in unserer Praxis für einige Indikationen das Mittel der Wahl.

 

Welche Indikationen meinen Sie?

Ich möchte als Beispiel die Hautverjüngung nennen. Natürlich erzielen die fraktionierten Laser mehr Effekt, dennoch steigt in unserer Praxis die Anzahl der Mesotherapie-Patienten kontinuierlich. Vor allem jüngere Frauen kommen in Frage, nicht um die Haut zu verbessern, sondern zur Prävention, um den Alterungsprozess zu verlangsamen. Diesen Patienten ist durchaus bewusst, dass sie schon in jüngeren Jahren etwas tun müssen, um nicht im Alter z.B. mit grobporiger

Haut leben oder stärkeren invasiven Verfahren ausgesetzt sein zu müssen. Diese Gruppe wird – davon bin ich überzeugt – in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Das Thema Prävention gewinnt bei den Patienten zunehmend an Bedeutung. Die Mesotherapie erreicht, was kein Laser vermag: Sie ist in der Lage, wichtige Wirkstoffe für die Haut einzuschleusen und sie besser gegen Umwelteinflüsse zu schützen.

In unserer Praxis wird – auch auf Anregung unseres Chirurgen – die Mesotherapie zur Beschleunigung und Verbesserung des Heilungsprozesses bei allen invasiven Verfahren eingesetzt. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Eine weitere Indikation besteht bei bereits geschädigter Hautbarriere, wie sie z.B. bei angeborener Grobporigkeit, häufigen Sonnenbankbesuchen oder starken Rauchern zu finden ist. Auch bei kleinen Knitterfältchen oder ungesunder Hautfarbe lassen sich mit dem MesoLift langfristig wirklich gute Ergebnisse erzielen.

 

Wie sieht hierbei die Patientenwahl aus?

Wichtigstes Kriterium ist für mich die Frage, ob die Patientin eine langfristige Begleitung durch den Arzt akzeptiert, denn eine langfristige Begleitung ist für mich der Schlüsselbegriff für die Zukunft der Ästhetik. Die Patienten verändern sich kontinuierlich während des Alterns. Daher müssen wir als begleitende Mediziner auf diesen fortwährenden dynamischen Prozess reagieren: da wird z.B. ein wenig mehr Volumen benötigt, ein anderes Mal soll ein kleines Fettpolster reduziert oder eine mimische Falte stärker behandelt werden. Es kommt also darauf an, dass die Patienten Vertrauen zum behandelnden Arzt haben. Patienten, die ein sofortiges Ergebnis sehen wollen, sind für die Mesotherapie weniger geeignet.

 

Wie steht es bei Haarausfall und Cellulite?

Beim Haarausfall führe ich zunächst alle konservativen dermatologischen Behandlungen durch. Erst wenn das Problem fortbesteht, schlage ich die Mesotherapie vor. Insbesondere Patientinnen stehen unter einem enormen Leidensdruck, was den Haarausfall betrifft, hier ist es deshalb viel einfacher, eine langsamere Wirkung durchzusetzen. MesoHair hat sich in unserer Praxis gut entwickelt. Alle Patientinnen, die durch Mesotherapie von ihrem Problem befreit wurden, kommen kontinuierlich zur Behandlung. Bei vielen ist das Intervall sogar nur alle 4 Wochen und nicht wie von uns empfohlen, alle 3 Monate.

Bei der Cellulite ist der Fall anders: Bis heute gibt es meiner Ansicht nach keine Therapie, die Cellulite im schwersten Stadium behandelbar macht. Dennoch haben viele Patientinnen bereits zahlreiche andere Therapien durchlaufen, die praktisch keine langfristigen Verbesserungen erzielen.

Die von Dr. Franz Hasengschwandtner entwickelte und vom NETZWERK-ÄsthetikMeso um die Mesokomponente erweiterte Kombinationsbehandlung mit Injektions- Lipolyse in zwei verschieden tiefen Ebenen ist die einzige Methode, die meiner Ansicht nach langfristige Ergebnisse erzielt. Wichtig ist jedoch, dass die Cellulite noch nicht bis zum schwersten Stadium fortgeschritten ist und dass der vollständige Behandlungszyklus von der Patientin mit getragen wird: Das sind 2-4 Lipolyse-Behandlungen in zwei verschiedenen Tiefen und bis zu 15 Mesotherapie- Behandlungen.

Hier bin ich richtig stolz auf unsere Kombinationsergebnisse. Trotzdem lassen wir nicht in unserem Bemühen nach, eine langfristige Celluliteverbesserung um 80% zu erreichen. Dr. Ilja Kruglikov hat durch seinen Artikel zur Cellulite in der letzten Ausgabe der KOSMETISCHE MEDIZIN unseren Ansatz bestätigt.

 

Welche Behandlungen sind Ihrer Ansicht nach an eine geschulte Helferin delegierbar?

Das Gesicht behandle ich grundsätzlich selbst, alle übrigen Areale wie Haare, Oberschenkel, Hals und Dekolleté kann man delegieren. Die Gesichtsbehandlungen werden von einer geschulten Helferin optimal vorbereitet, so dass ich sofort beginnen kann. Für ein Gesicht benötige ich selten länger als 10, höchstens 15 Minuten, obwohl ich sowohl die Einzelinjektion als auch die anschließende Nappage durchführe. Die neuen, Kompressor-betriebenen Mesopistolen sind sehr schnell, nahezu schmerzfrei und sehr leise, deshalb sehr angenehm für die Patienten.

 

Weitere Informationen

www.globalhealth-academy.de

www.netzwerk-aesthetikmeso.de

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