Ästhetische Mesotherapie erfolgreich durchführen
Interview mit NETZWERK-Mitglied Dr. Gisela Funke
Im NETZWERK-ÄsthetikMeso variiert die Anzahl der Behandlungen von Praxis zu Praxis. In Waltrop am Rande des Ruhrgebietes ist Netzwerk-Mitglied Gisela Funke in einer Gemeinschaftspraxis mit ihrer Kollegin Dr. Patricia Baier tätig. Uns interessierte, warum Mesotherapie bei ihr so erfolgreich angewandt wird.
N.M: Frau Funke, wie sind Sie auf die Mesotherapie als Therapiemöglichkeit gestoßen?
G. Funke: Ein Kollege, mit dem ich befreundet bin, setzt die Mesotherapie seit Jahren ein. Er erzählte von seinen Erfolgen. Vor ca. 5–6 Jahren begann ich, mich für diese Therapie zu interessieren. Ich besuchte einen Kurs der Deutschen Gesellschaft für Mesotherapie und konnte mir so einen ersten Eindruck verschaffen.
N.M: Wie ging es dann weiter?
G. Funke: Die Nachfrage war zunächst begrenzt und die Mesotherapie drohte bei uns einzuschlafen. Hinzu kam, dass bei den für uns interessanten Indikationen, Ästhetik und Haarausfall, die Injektionsmixturen individuell angesetzt werden mussten. Dies konnte nur von uns Ärzten durchgeführt werden und beanspruchte viel Zeit. Erst nach der Einführung standardisierter Behandlungsprotokolle und Ready Made Rezepturen durch Dr. Weidmann im Netzwerk konnte eine sehr gute Integration in unser Behandlungskonzept erfolgen.
N.M: Lassen Sie uns zunächst zur heutigen Situation kommen, bevor wir auf unsere Unterstützung eingehen. Wie viele Patienten behandeln Sie mit Mesotherapie?
G. Funke: Wir behandeln ca. 100 Patienten pro Quartal, und die Nachfrage ist nach wie vor steigend.
N.M: 100 Patienten pro Quartal, teils sogar mit mehr als einer Behandlung. Es ist wirklich erstaunlich, wenn man berücksichtigt, dass sich Ihre Praxis nicht in einem Ballungszentrum befindet. Was ist Ihr Erfolgsrezept? Wie kommt es, dass bei Ihnen die Nachfrage da ist?
G. Funke: Nun, zum einen ist es so, dass wir bereits seit vielen Jahren eine dermato-kosmetische Abteilung in unserer Praxis aufgebaut haben. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass diese Abteilung mit zwei Kosmetikerinnen, die beide vom Erfolg der Therapie überzeugt sind, einen großen Anteil hat. Aber es gibt noch weitere Faktoren. In unsere Praxis kommen häufig Patientinnen, denen bereits Filler zu invasiv sind und die starke Antipathien gegen Botox haben. Als Einstieg ist bei dieser Gruppe die Mesotherapie perfekt.
N.M: Und Sie haben keine Probleme damit, dass sich die Ergebnisse erst nach einer Reihe von Behandlungen einstellen?
G. Funke: Am Anfang hatte ich dies schon. Wir sind dazu übergegangen, bei den Ersteinsteigern zunächst nur sehr kleine Partien zu behandeln, beispielsweise die Fältchen um die Periorbital- oder Perioralregion. So konnten wir die Patienten davon überzeugen, dass die Behandlung nicht schmerzhaft ist und trotzdem ein recht gutes Ergebnis bringt. In 90 % aller Fälle wollen die Patienten nach einigen Behandlungen dann meist das ganze Gesicht behandeln lassen, weil sie die Ergebnisse sehen können.
N.M: Wie machen Sie die Patienten auf die Therapie aufmerksam?
G. Funke: Wir haben Flyer zum MesoLift/ MesoGlow und zur Indikation Haarausfall. Auch in unserem TV im Wartezimmer laufen kurze Infos zur Mesotherapie. Hier haben wir die Erfahrung gemacht, dass es schon einige Zeit braucht, bis die Patienten sie als Alternative bemerken. Die meisten Patienten kommen jedoch ganz klar über Mund-zu-Mund Propaganda. Bei uns auf dem Land spricht sich das schnell herum.
N.M: Welche Indikation behandeln Sie am häufigsten?
G. Funke: Die Nummer eins ist sicherlich das Thema Haarausfall. Hier haben wir bei fast allen Patientinnen sehr gute Erfolge, auch wenn der Beginn des Haarausfalls einige Jahre zurückliegt. Lediglich bei sehr großem Intervall, beispielsweise 10 Jahre, ist nichts mehr zu machen. Ein großer Vorteil ist, das die Therapie der Kopfhaut und des Körpers, z.B. des Dekolletees voll delegierbar ist.
N.M: Haben Sie noch weitere Vorteile der Mesotherapie ausmachen können?
G. Funke: Ja, habe ich: Es gibt keine Downtime. Viele Patientinnen kommen während der Mittagspause, lassen sich behandeln und neu schminken. Die Behandlung wird so gut wie nicht bemerkt.
N.M: Behandeln Sie auch in Kombination?
G. Funke: Ja natürlich. Ein Fruchtsäure-Peeling steigert den Effekt bei Hautbehandlungen. Mit einem Nadelroller und der Mesotherapie lassen sich oft auch schwierigere Indikationen mit gutem Erfolg behandeln. Akne-Narben oder Striae möchte ich hier anführen. Bei etwas tieferen Falten setze ich auch Quaddeln mit unvernetzter Hyaluronsäure. Hier bilde ich eine ideale Brücke zu weiteren Behandlungen mit Fillern.
N.M: Frau Funke, wir danken für dieses Gespräch, das hoffentlich vielen Ihrer Kollegen als Anregung dienst.