Fett und Hormone – Lipödem und Hormone

Prof.Dr.med. Johannes Ott
Medizinische Universität Wien – Universitätsklinik für Frauenheilkunde
Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Währinger Gürtel 18-20, AT-1090 Wien
E-Mail: johannes.ott(at)meduniwien.ac.at

 

Das Lipödem ist eine schmerzhafte Erkrankung des Fettgewebes, welche bis zu 11% der weiblichen Bevölkerung betreffen kann. Es ist charakterisiert durch eine bilaterale disproportionale Akkumulation von subkutanem Fettgewebe vor allem in der unteren Körperhälfte. Der Beginn wird häufig mit stärkeren hormonellen Schwankungen in Verbindung gebracht – zu diesen gehören der Beginn der Pubertät, die Schwangerschaft bzw. das Wochenbett und die Postmenopause. Die dem Lipödem letztlich zugrundeliegende Ätiologie bleibt unbekannt. Östrogen ist ein bekannter Regulator des adipozytären Lipid- und Glucose-Stoffwechsels. Auch das typisch weibliche Verteilungsmuster des Fettgewebes könnte eine Rolle spielen. Zwei hormonelle Hauptmechanismen könnten zur Dysregulation der Fettgewebsverteilung beitragen: eine veränderte Verteilung der Östrogenrezeptoren in den Adipozyten und eine Expression von Enzymen, die in den Steroidmetabolismus eingebunden sind, in den Adipozyten. Der Vortrag fokussiert auf die Rolle der Östrogene im Fettmetabolismus und ihren möglichen pathophysiologischen Einfluss beim Lipödem.

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