Für Sie referiert
Die Extrakt-Kombination aus Kamille und Schafgarbe überzeugt bei entzündlichen und schlecht heilenden dermatologischen Erkrankungen der Haut und Schleimhaut
Interview mit Prof. Dr. Uwe Wollina, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt
Herr Prof. Dr. Wollina, inwiefern haben heute noch traditionelle Heilpflanzen einen festen Platz in der Dermatologie?
Die Naturmedizin ist zeitgemäß und modern. Sie ist als Naturheilkunde sogar „akademisch“ geworden und hat sich in den letzten Jahren klinisch und wissenschaftlich an den Universitäten etabliert. Die natürliche Effizienz bekannter und bisher unbekannter Heilpflanzen lässt sich detailliert erklären. Immer mehr große Studien belegen die Wirkweise natürlicher Substanzen. Sie haben heute ihren festen Platz in der Schulmedizin.
Nicht nur in naturheilkundlichen, sondern ebenso in dermatologischen, gynäkologischen, HNO- oder allgemeinen Praxen sowie im klinischen Alltag wird auf die Wirkung lang bewährter Heilpflanzen, wie z.B. der Echten Kamille oder der Schafgarbe, gesetzt. Insbesondere die synergetischen Effekte der Inhaltsstoffe dieser Haut- und Schleimhaut-Heilpflanzen werden heute in der konventionellen und naturheilkundlich orientierten Schulmedizin mehr denn je genutzt. Die adjuvante Therapie bei entzündlichen Irritationen und Problemen der Schleimhäute im Mund und Rachen sowie im sensiblen Genital-/ Analbereich wird in der Dermatologie aufgrund der hohen Therapiesicherheit und guten Verträglichkeit besonders geschätzt.
Kamille wird schon seit Jahrhunderten bei der Wundheilung eingesetzt. Gibt es aktuelle neue Erkenntnisse?
Die antiphlogistischen, spasmolytischen und karminativen Wirkungen sind neben den bakteriostatischen und fungistatischen Effekten wissenschaftlich seit langer Zeit eindeutig belegt. In den letzten Jahren sind für weitere wichtige Bestandteile der ätherischen Öle der Kamille wie Apigenin, Bisabolol, Chamazulen und den Flavonen therapeutische wundheilende Wirkungen bekannt geworden. Insbesondere die Ulkusprotektion und Granulationsförderung, die Anregung des Hautstoffwechsels sowie die Hemmung des Plaque-Wachstums in der Mundhöhle sind hier zu nennen.
Wie wirken Chamazulen und Bisabolol auf den Hautstoffwechsel?
Chamazulen und αalpha-Bisabolol zeichnen sich durch eine starke antiphlogistische Wirkung aus. Sie hemmen spezifische Enzyme innerhalb der Arachidonsäure-Kaskade und somit die Synthese und Freisetzung entzündungsvermittelnder Botenstoffe wie PGE2 und spezifische Interleukine. Alpha-Bisabolol wirkt zusätzlich antibakteriell und fungizid sowie antiulzerogen und spasmolytisch. Es vermindert die Pepsinsekretion im Magen und zeigt eine Schutzwirkung gegenüber der Entstehung von Magengeschwüren, die durch Arzneistoffe, Alkohol oder Stress ausgelöst werden können. Außerdem konnte eine antibakterielle Aktivität gegenüber Helicobacter pylori und Campylobacter jejuni nachgewiesen werden.
Die enthaltenen Flavonoide wirken bei topischer Verwendung entzündungshemmend. Diese Wirkung kann biochemisch durch antioxidative Effekte und ebenfalls durch die Hemmung der Prostaglandin- und Leukotrien-Bildung erklärt werden. Die Schleimstoffe (Polysaccharide) stimulieren das Abwehrsystem und führen zu einer Steigerung der Phagozytosetätigkeit von Makrophagen und Granulozyten. Der Hautstoffwechsel wird angeregt, Geweberegeneration und Entzündungshemmung werden unterstützt. Dies konnte u.a. an chirurgischen und thermischen Wundmodellen in vivo gezeigt werden, wo Kamillenextrakt dem Vehikel bzgl. Wundheilung und antimikrobieller Aktivität signifikant überlegen war. Von großer Bedeutung ist auch die Verbesserung der lokalen Durchblutung.
Wodurch zeichnet sich die Effizienz der Schafgarbe bei dermatologischen Beschwerden aus?
Insbesondere in Bezug auf ihre entzündungshemmenden Wirkungen steht die Schafgarbe der Kamille in nichts nach. Das Besondere der Schafgarbe sind jedoch ihre Gerbstoffe (Tannine). Sie schließen mikroskopische Verletzungen, um die Intaktheit der Hautstruktur wiederherzustellen. Dadurch wirken sie an der Oberfläche der Haut blutstillend, bauen einen schützenden Film auf und beugen weiteren Reizungen vor. Die moderne Medizin spricht heute von adstringierenden Effekten. Besonders effizient in der Wundheilung sind die synergetischen Effekte, die durch einen gemeinsamen medizinischen Einsatz beider Heilpflanzenwirkstoffe entstehen: Wunden verkleinern sich schneller, der Heilungsprozess wird aktiv gefördert, Entzündungen können rascher abheilen.
Die Wirkstoffe der Schafgarbe stoppen zudem eine übermäßige Schweißsekretion, daher ist sie unter anderem auch für die medizinische Versorgung von Sportlern interessant.
Kann die Schafgarbe tatsächlich das breite Wirkspektrum der Kamille noch verbessern?
Der Traditionsmarke Pharma Wernigerode Kamillan® ist es seit 40 Jahren gelungen, positive Synergien aus den Extrakten von Kamille und Schafgarbe gezielt und erfolgreich einzusetzen, um damit den Heilungsprozess bei Entzündungen von Haut und Schleimhaut zu beschleunigen. Eine pharmakologische Untersuchung aus dem Jahr 2010 bestätigt dies eindrucksvoll.
Durch Haut- und Schleimhautverletzungen werden unterschiedliche hormonelle und immunologische Reaktionen angestoßen. Insbesondere die Produktion und Freisetzung vom Chemokin Interleukin 8 (IL 8), dem Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha) und Prostaglandin E2 (PGE2) nehmen eine zentrale Rolle im Entzündungsgeschehen ein. In der Studie wurde gezeigt, dass auch die Schafgarbe entzündungsfördernde Enzyme wie die humane neutrophile Elastase und die Matrix-Metalloproteinasen MMP-2 und MMP-9 hemmt. Zudem unterstützt die Schafgarbe die antiphlogistische Wirkung der Kamille durch die gemeinsame Hemmung des TNF-alpha. Es kommt zu einer Beschleunigung der Abheilung.
Hervorzuheben ist dabei, dass im unbeschädigten Gewebe KEINE Veränderung der Zytokinausschüttung beobachtet wurde. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für eine langfristige Anwendbarkeit zum Wiederaufbau der Schutzfunktion der Haut.
Damit dürfte sich ein breites Anwendungsspektrum für Kamillan® ergeben?
Ja, diese natürliche Wirkstoffkombination in Pharma Wernigerode Kamillan® hat sich vor allem bei äußerlichen Anwendungen, insbesondere bei schlechter Wundheilung aller Art, bewährt. Entzündliche Affektionen am Zahnfleisch, im Mund- und Rachenraum sowie an sensiblen Schleimhäuten im weiblichen und männlichen Genitalbereich sprechen auf eine Behandlung mit Pharma Wernigerode Kamillan® sicher und nebenwirkungsfrei an.
Gute Erfolge werden auch bei der Strahlendermatitis erzielt. Diese entsteht durch ein Ungleichgewicht der Mundflora durch Bestrahlung der Krebsherde und kann schlimmstenfalls bis zum Zahnverlust führen. Neue Erkenntnisse bestätigen, dass diese Heilpflanzenkombination ebenfalls effektiv bei Schweißfüßen, Fußproblemen bei Diabetikern, schwitzenden Händen, Lippenherpes und Nagelfalzentzündungen wirkt. Bei Fußpilz wird sie als Adjuvanz eingesetzt.
Wie wird Kamillan® bei der topischen Anwendung eingesetzt?
Bei entzündlichen Prozessen der Haut wird die Lösung feuchten Umschlägen oder Waschungen zugesetzt. Im Mund- und Rachenbereich einschließlich des Zahnfleisches kommt es verdünnt als Mundspülung, Gurgellösung oder für Pinselungen zum Einsatz. Bei Entzündungen im Genital- und/oder Analbereich wirkt es effektiv als Zusatz zu Teil- und Sitzbädern.
Nicht nur die Haut, sondern gerade die Schleimhaut lässt sich sehr gut mit Kamillan® behandeln. Wie wird es angewendet?
Als Mundspülung und zum Gurgeln für Hals und Rachen: Dazu einen Messbecher Pharma Wernigerode Kamillan® (5 ml) in ein Glas lauwarmes Wasser geben. Wunden des Zahnfleisches oder an der Mundschleimhaut (z.B. Aphten) lassen sich mit Pinseln oder Wattestäbchen, die einige Tropfen des Arzneimittels in Wasser verdünnt enthalten, behandeln.
Die Vielseitigkeit in der Anwendung ist ja wirklich beachtlich. Ist das alles mit nur EINEM Arzneimittel möglich?
Ja, das ist mein Favorit in der Hausapotheke. Bei ersten Anzeichen von Hautirritationen kann der eine oder andere entzündliche Prozess bereits verhindert werden. Eine spezielle Packungsgröße Pharma Wernigerode Kamillan® enthält praktische Folien zur Durchführung von Sitzbädern. Juckreiz und Hautentzündungen, die bei Hämorrhoiden oder Analfissuren belastend und schmerzhaft sind, können durch lauwarme Sitzbäder mit dem Mischextrakt der beiden Heilpflanzen schnell und wohltuend gemindert werden.
Auch in der Gynäkologie haben sich regelmäßige Sitzbäder mit den entzündungshemmenden, reizlindernden und antibakteriellen Wirkstoffen aus Kamille und Schafgarbe bewährt. Nicht nur bei Scheidenentzündungen oder Scheidenpilz beschleunigen sie die Regeneration und fördern die Wundheilung. Auch Frauen nach der Geburt mit Dammriss oder Dammschnitt können durch Sitzbäder den Heilungsprozess beschleunigen. In einer jüngst durchgeführten Umfrage bei 277 Hebammen empfehlen 90% von ihnen Sitzbäder bei leichten Entzündungen und Wunden im Genitalbereich (Steiner 2009).
Gibt es Untersuchungen zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Kamillan®?
Ja, in Anwendungsbeobachtungen und Studien schätzten mehr als 90% der Ärzte und Patienten die Verträglichkeit von Kamillan® als gut bis sehr gut ein. Zur Beurteilung der Wirksamkeit wurde die Einschätzung des Heilungsgrades nach ein bis zwei Wochen Behandlung mit Kamillan® herangezogen. Von den 631 Patienten mit starken und mäßigen Schmerzen stuften nach Abschluss 552 Patienten (87%) ihre Beschwerden mit „keine“ bzw. „gering“ ein. Patienten und Ärzte beurteilten die Wirksamkeit damit gleichermaßen hoch als „sehr gut“ oder „gut“ (96,5 bzw. 95,0%). Die einzigartige Kombination von entzündungshemmender Kamille und wundheilungsfördernder Schafgarbe sorgt dafür, dass sich Wunden verkleinern, die Haut regeneriert und damit Verletzungen schneller abheilen – und das bei bester Verträglichkeit.
Vielen Dank für das interessante Gespräch!