LEA2-Studie in Hamburg vorgestellt: Die Bewertung von Attraktivität und Alter nach minimalinvasiven Verfahren

Unter dem Titel „Attraktive Gesichter sind bloß Durchschnitt“ veröffentlichten Langlois und Roggman (1990) einen Artikel, den man inzwischen als Beginn der modernen Attraktivitätsforschung bezeichnen könnte. Auch wenn mit „Durchschnitt“ keineswegs Mittelmäßigkeit gemeint war, sondern der Durchschnitt im mathematischen Sinn (was zu zahlreichen Missverständnissen führte), so fordert diese Behauptung bis heute zum Widerspruch heraus.

 

Dass Schönheit messbar sei, empfinden manche Menschen als vermessen und sind der Überzeugung, dass Schönheit im Auge des Betrachters liege. Weil Schönheit subjektiv sei und jeder unter „schön“ etwas anderes verstehe, könne sie schon deswegen nicht messbar sein. Diese Ansicht ist jedoch grundlegend falsch, wie seit über zwei Jahrzehnten unzählige Untersuchungen der Attraktivitätsforschung belegen.

 

Schönheit kann man auch ganz nüchtern ausdrücken: „y = b1 x1 + b2 x2…+ bn xn + t“. Diese Schönheits-Formel hat Martin Gründl vom Lehrstuhl für Experimentelle und Angewandte Psychologie der Universität Regensburg errechnet. Die Gleichung setzt das Gewicht, die Taillen- und die Hüftbreite, die Beinlänge und die Oberweite miteinander ins Verhältnis. Gründl hat zur Ermittlung der Schönheits-Formel 60.000 Männer und Frauen im Internet befragt. Die Teilnehmer sollten das Bild eines durchschnittlichen Frauenkörpers mit einem Morphing-Programm am Computer so gestalten, wie sie ihn am schönsten fanden. Außerdem konnten die Befragten 240 vorgegebene Figuren bewerten. Der Studie zufolge finden die meisten Menschen Frauen schön, die besonders lange Beine, mittelgroße Brüste, eine schmale Taille und eine mittelbreite Hüfte haben.

 

Frau Prof. Dr. Martina Kerscher, Universität Hamburg, entschied sich anhand der Arbeiten von Dr. Gründl, mit ihm zusammenzuarbeiten, um Attraktivität u.a. auch bei Menschen ab 50 Jahren zu messen. Denn eine Umfrage bestätigt, dass Attraktivität beim Einsatz von Fillern am wichtigsten ist.

 

Das perfekt Gesicht.

Das perfekt Gesicht.

Ergebnis der Zusammenarbeit ist eine Studie namens LEA2 – Laien Evaluation Attraktivität und Alter, die Professor Kerscher Anfang November in Hamburg vorstellte. Von 30 Patienten wurden standardisierte Portraitaufnahmen vor und vier Wochen nach einer „Fullface-Behandlung“ mit Fillern gemacht. Der behandelnde Arzt war Dr. Jani van Loghem aus Amsterdam. Eingesetzt wurden Bocouture® für kleine Fältchen, Radiesse® für Volumen, sowie Belotero® basic und Belotero® intense für Volumenverlust und umschriebene Falten.

 

 

60 Teilnehmer mussten die Vorher / Nachher Portraits anhand einer Skala von 7 Punkten (Ligat-Skala) auf Attraktivität und geschätztes Alter bewerten. Die Bewerter kamen zu folgenden Ergebnissen: Die Vorherbilder bekamen die Durchschnittsnote 3,71 und das Durchschnittsalter wurde auf 46,4 Jahre geschätzt. Die Nachherbilder bekamen die Durchschnittsnote 4,88 und das Durchschnittsalter wurde auf 41,4 Jahre geschätzt. Das eine Fullface-Behandlung im Schnitt die behandelten Patienten, um vier Jahre verjüngt, ist ein beachtliches Ergebnis und unterstreicht die Wirkung von Fillern. Ein weiteres Merkmal war, dass je jünger eine Patientin, desto kürzer die Verjüngung. Palina Scerbakova, die die Studie auswertete erklärte, dass weitere Studien u.a. bei Männern folgen werden.

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