Lipödem und Venen
Dr.med. Stefan Rapprich
HAUTMEDIZIN Bad Soden
Kronberger Straße 36a
DE-65812 Bad Soden
E-mail: s.rapprich(at)hautmedizin-badsoden.de
Das Lipödem ist keine seltene Erkrankungen. Nach Hochrechnung aus einer eigenen Studie leiden ca. 2 Mio. Frauen in Deutschland an einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Lipödem (Abb.1). In der gleichen Studie wurde festgestellt, dass 66% der Lipödem-Patientinnen auch an einer Varicosis litten. Demgegenüber ließ sich bei 45% der Probandinnen eine Varicosis nachweisen, die nicht gleichzeitig an einem Lipödem litten (Abb.2). Die häufige Koinzidenz der beiden Erkrankungen ist nicht überraschend, da es sich bei der Varicosis um eine häufige Erkrankung handelt (Abb.3).
Beide Erkrankungen weisen keine pathogenetische Assoziation auf. Allerdings können sowohl durch das Lipödem, als auch durch die venöse Insuffizienz Ödeme entstehen (Phlebödem).
Vor einer geplanten Liposuktion des Lipödems sollte eine hämodynamisch relevante Varicosis behandelt werden. Die Lipödem-typischen Beschwerden werden sich dadurch nicht bessern, auch der Einfluß auf die Ödemneigung wird begrenzt sein. Der Hintergrund ist, dass durch die venöse Insuffizienz der Abheilungsprozess nach einer Liposuktion behindert werden kann. Im Gesamtkonzept der Lipödem-Therapie ist die Varizen-Therapie daher voranzustellen (Abb.4).
Das Risiko einer Verletzung varicös erweiterter Venen durch die Liposuktionskanüle ist bei Anwendung der schonenden PAL-Technik fast ausgeschlossen. Wichtig bei der Liposuktion ist grundsätzlich die Anwenung einer gewebeschonenden Technik. Einen Überblick über die beiden Methoden, für die dieser Nachweis erbracht wurde, zeigt Abb.5.
Qualitätsmerkmal einer schonenden Liposuktion ist darüber hinaus das gelbe, blutarme Aspirat.