Lipomatosen
Dr.med. Maximillian Kovacs
Hautklinik des Klinikums Darmstadt
Grafenstraße 9, DE-64283 Darmstadt
E-Mail: maximilian.kovacs(at)gmail.com
Lipomatosen stellen neben der Adipositas, Lipohypertrophie und dem Lymphödem eine potentielle Differentialdiagnose zum Lipödem dar.
Die benigne symmetrische Lipomatose wurde zuerst 1898 von Launois und Bensaude beschrieben und ist gekennzeichnet durch eine meistens im Bereich des oberen Stammes bestehende unproportionale- und ungekapselte, diffuse Fettgewebshyperplasie. Die Pathologie betrifft zumeist Männer (m:w, 13:1) mit Alkoholabusus und alkoholischer Hepatopathie (60 – 90%). Das Hauptmanifestationsalter liegt bei 30-60 Jahren. Die Erkrankung ist neben dem Alkoholabusus, mit multiplen metabolischen Störungen (Hyprurikämie, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie), sowie mit oro-pharyngealen und pulmonalen Karzinomen assoziiert.
Nach Donhauser werden vier klinische Subtypen voneinander unterschieden:
Typ I: Hals-Nacken-Typ (Madelung-Fetthals, lokalisierter Typ)
Typ II: Schultergürteltyp (pseudoathletischer Typ)
Typ III: Beckengürteltyp (gynäkoider Typ)
Typ IV: Abdomineller Typ.
Aktuell ist keine kausale Therapie bekannt, die Reduktion des pathologischen Fettgewebshyperplasien durch Diäten ist kaum möglich. Eine operative Reduktion mittels Liposuktion ist möglich, zeigt jedoch eine erhöhte Rezidivrate. Ein Stillstand der Erkrankung kann bei absoluter Alkoholabstinenz erreicht werden. Einzelfälle zeigen ein positives Ansprechen auf Salbutamol p.o.