Neue Therapieform – Kaltplasma in der ästhetischen Dermatologie angekommen

Mit dem kinpen MED steht ab sofort eine neue wirksame Behandlungsoption für chronisch-infizierte Wunden, Wundheilung und erregerbedingten Hauterkrankungen zur Verfügung. Die innovative Technik erweist sich für Patienten als effektiv und schonend, wie Studien belegen. Als erstes Kaltplasma-Gerät erhielt der kinpen MED die CE-Zulassung als Medizinprodukt.

 

WAS IST PLASMA?

Physikalisch ist Plasma ein ionisiertes Gas, das freie Ionen und Elektronen enthält. Man spricht vom 4. Aggregatzustand der Materie. Mehr als 99% der sichtbaren Materie im Universum befinden sich im Plasmazustand. Natürliche Plasmen sind z.B. das Polarlicht, Blitze oder der Sonnenwind.

WIRKSAME WUNDHEILUNG

Der kinpen MED bietet eine wirksame Kaltplasma-Behandlung für chronisch-infizierte Wunden und Hauterkrankungen, die durch Erreger hervorgerufen werden. Die neuartige Technik stimuliert und beschleunigt die Wundheilung. Sie zeigt auch bei Problemkeimen gute Ergebnisse.

Studiendaten belegen eine hohe Wirksamkeit  bei multiresistenten Bakterien [1]. Bei der chronischen Ulcera erreichte der kinpen MED eine relative Wundverkleinerung von 56 Prozent – gegenüber 19 Prozent bei einer vergleichenden Behandlung [2]. In einer weiteren Langzeitstudie wurde die Wundheilung nach einer ästhetischen Laserbehandlung untersucht.

Es konnte gezeigt werden, dass das beste Heilungsergebnis bei den Laserwunden zustande kam, die der fraktionierten Plasmabehandlung über 30 Sekunden ausgesetzt worden waren [3].

SICHERE ANWENDUNG

Der kinpen MED zeichnet sich durch eine einfache Handhabung aus. Der Arzt überstreicht den betroffenen Hautbereich mit dem Plasmajet gleichmäßig in einer Geschwindigkeit von etwa 5 mm/sek. Ein auswechselbares, hygienisches Distanzstück erhält den Abstand zur Haut. Die Prozedur wird im Abstand einiger Tage bis zum Erreichen des Therapieziels wiederholt.

Das Kaltplasma-Gerät ist bei Hautarealen von 10 bis 30 cm2 Größe einsetzbar. Für Patienten erweist sich die Anwendung des kinpen MED als sehr schonend. Während der Studien zeigten sich keine Nebenwirkungen. Die Studienteilnehmer gaben an, dass sie die Behandlung mit dem kinpen MED als schmerzfrei und gut verträglich erlebten [4].

MEILENSTEIN IN DER PLASMAMEDIZIN

Der sichere Einsatz von Kaltplasma in der Therapie bedeutet für den innovativen Bereich der Plasmamedizin einen wesentlichen Fortschritt. Bisher wurden Geräte mit heißem Argon-Plasma medizinisch z.B. zur endoskopischen Stillung von Blutungen in der Gastroenterologie und Chirurgie verwendet. Kaltes gewebeverträgliches Plasma ermöglicht hingegen die direkte Anwendung an der Haut. Den Forschern gelang es, mit dem kinpen MED eine Technik zu entwickeln, die die Temperatur des ionisierten Gases stabil hält und den sicheren, medizinischen Einsatz erlaubt.

ENTWICKLUNGSHISTORIE

Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald erforschten und entwickelten den Prototyp des kinpen MED. Die Einrichtung in Mecklenburg Vorpommern ist das größte außeruniversitäre Plasmaforschungszentrum in Europa. Im Rahmen der Ausgründung der neoplas tools GmbH wurde die Pionierarbeit bis zum Medizinprodukt umgesetzt. Umfangreiche Studien mit dem kinpen MED wurden in Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Universitätsklinikum und der Berliner Charité durchgeführt. Die neoplas tools GmbH entwickelt aktuell weitere Kaltplasma-Anwendungen für den Einsatz bei größeren Körperarealen.


 

Weitere Informationen:

neoplas tools GmbH

Sonja Greve

Walther-Rathenau-Straße 49a

D-17489 Greifswald

Tel. +49 (0)3834 515211

sonja.greve@neoplas-tools.eu

www.neoplas-tools.eu

 

Quellen:

1. Daeschlein, G; et al. In Vitro Susceptibility of Important Skin and Wound Pathogens Against Low Temperature Atmospheric Pressure Plasma Jet (APPJ) and Dielectric Barrier Discharge Plasma (DBD). Plasma Process. Polym. 2012, 9

2. Ulrich, C; et al. Effects of tissue-tolerable plasma on chronic wound treatment compared to a modern conventional liquid antiseptic. In publication

3. Metelmann HR, Von Woedtke T, Bussiahn R, Weltmann KD, Rieck M, Khalili R, Podmelle F, Waite PD. Experimental Recovery of CO2- Laser Skin Lesions by Plasma Stimulation. Am J Cosmetic Surg 2012;29(1):52-6

4. Daeschlein, G; Scholz, S; Ahmed, R; et al. Cold plasma is well tolerated and does not disturb skin barrier or reduce skin moisture. JDDG 2012

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