Porträt von Percy Lehmann im Rahmen der 17. Heinrich-Teller-Vorlesung in Berlin

Uwe Willen und Peter K. Kohl 

 

Am 20. November 2019 fand in der Botschaft von Ungarn die inzwischen 17. Heinrich-Teller-Vorlesung statt.

 

Prof. Dr. Heinrich Teller war einer der großen Persönlichkeiten der West-Berliner Dermatologie. Während seiner Amtszeit als Chefarzt der Hautklinik Britz/Neukölln von 1951 bis 1975 hat er die moderne Nachkriegs-Dermatologie im Berliner Südwesten inhaltlich und organisatorisch mitgeprägt. Seit 2002 wird zu Ehren von Heinrich Teller eine Vorlesung zu aktuellen Themen der Dermatologie und Venerologie und deren Randgebiete von verdienten Personen unseres Faches gehalten (1). Bis kurz vor seinem Tod im Jahre 2008 war Heinrich Teller bei diesen Vorlesungen persönlich anwesend.

Abb. 1: Prof. Dr. Percy Lehmann hält die 17. Heinrich-Teller-Vorlesung in der Botscha von Ungarn in Berlin mit dem Thema „Wo Licht ist, ist auch Schatten: Die Photodermatosen und ihre Diagnostik und Therapie“.

Im Jahr 2019 hat Prof. Dr. Percy Lehmann, der scheidende Chefarzt der Hautklinik des Helios Universitätsklinikums Wuppertal die 17. Heinrich-Teller-Vorlesung zum Thema „Wo Licht ist ist auch Schatten: Die Photodermatosen und ihre Diagnostik und Therapie“ gehalten.  In der vorausgehenden Laudatio, gehalten durch den Festredner des Vorjahres, Herrn Prof. Uwe Wollina, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie in Dresden-Friedrichstadt, wurde das interessante Leben und die beruflichen Höhepunkte von Percy Lehmann herausgestellt.

Percy Lehmann verbrachte seine Kindheit in Brasilien, studierte Medizin in München und erwarb sein wissenschaftliches Rüstzeug bei Prof. Dr. Dr. Albert Kligman an der University of Pennsylvania in Philadelphia. Hier lernte Percy Lehmann die in der amerikanischen Wissenschaft weit verbreitete Arbeitsauffassung zu schätzen: „work hard and play hard“, d. h. wissenschaftliches Arbeiten werktags fast rund um die Uhr und Projektbesprechungen im Beach House des Chefs am Wochenende.

Abb. 2: v.r.n.l.: Prof. Dr. Peter Kohl – Berlin-Charlottenburg,
Prof. Dr. Uwe Wollina – Dresden-Friedrichstadt, Prof. Dr. Percy Lehmann – Wuppertal, Prof. Dr. Uwe Hillen – Berlin-Neuköllln.

Nach dieser Einstiegserfahrung folgte die dermatologische Facharztausbildung bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otto Braun-Falco und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerd Plewig an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Als Gerd Plewig als Ordinarius an die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf berufen wurde folgte ihm Percy Lehmann und habilitierte sich dort über die Photobiologie des Lupus erythematodes.

 

Zur Jahrtausendwende wurde Percy Lehmann zum Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie im Klinikum Wuppertal und bald danach zum Ordinarius  für Dermatologie und Allergologie der Universität Witten/Herdecke berufen. In Wuppertal konnte er nun seine gesamten fachlichen und organisatorischen Fähigkeiten entfalten. Er etablierte die Labore für Photobiologie, Photodiagnostik und Phototherapie, die dann nach dem Umzug der Klinik von Wuppertal-Elberfeld in das Klinikhochhaus in Wuppertal-Barmen die angemessene Räumlichkeiten bekamen, in denen auch Kligmans Motto weitergelebt wurde.

Abb. 3: Prof. Dr. Uwe Hillen, Chefarzt der Vivantes Klinik für Dermatologie und Venerologie überreicht die 17. Heinrich-Teller-Urkunde an Prof. Dr. Percy Lehmann.

An der Entwicklung der photodynamischen Tharapie hatte Percy Lehmann einen ganz entscheidenden Anteil. Die Vereinheitlichung des Photopatchtestes, die Beschreibung des praktischen Vorgehens beim PUVA-Bad und die Erstbeschreibung der Vitamin D3-UVB 311-Kombinationstherapie bei der Psoriasis sind der Verdienst von Percy Lehmann. All seine Forschungsergebnisse flossen in ca. 700 Publikationen, Buchbeiträge und Vorträge, die ihn auf nationalen und internationalen Konferenzen zu einem gefragten Referenten machten.

Besonders müssen auch seine langjährigen organisatorischen Aktivitäten als Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Dermatologischer Chefärzte und der Israelisch-Deutschen Dermatologische Gesellschaft herausgestellt werden. Besonders die Teilnahme an der 40. .Jubiläumstagung der Israelischen Dermatologischen Gesellschaft in Eilat im Mai 2019 dürfte allen deutschen Teilnehmern in unvergesslicher Erinnerung bleiben.

 

Im Januar 2020 hat Percy Lehmann die Leitung der Hautklinik Wuppertal an seine langjährige Oberärztin Frau Prof. Dr. Silke Hofmann übergeben, die nun sein Werk in die neuen Zeiten mit neuen Herausforderungen weiterführen wird. Er steht  aber als „Senior Consultant“ weiterhin der Klinik beratend zur Verfügung. Wenn diese Tätigkeit es erlaubt widmet sich Percy Lehmann seiner Familie und seinen neuen Hobbys Golfen und Segeln.

Die Berliner Dermatologie ist stolz mit Percy Lehmann eine würdige Persönlichkeit im Sinne von Heinrich Teller ausgezeichnet  zu haben.

 

Die 18. Heinrich-Teller Vorlesung wird am 18. November 2020 wieder in den Räumen der Botschaft von Ungarn stattfinden.

 

Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Uwe Hillen
Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Venerologie
Vivantes Klinikum Neukölln
Rudowerstr. 48
D-12351 Berlin

 

Literatur:

  1. Kohl PK, Hillen U (2019) 16. Heinrich-Teller-Vorlesung in Berlin. Kosm Med 40(2): 92 -93.

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