Übersichtsarbeit

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Einsatz von Laser und Phototherapie in der Behandlung von Vitiligo

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Schlüsselworte

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Summary

Vitiligo is a common pigment disorder affecting 1-2% of the world's population. Treatment options available so far are not very satisfactory. This paper is intended to provide an overview of the effectiveness of laser treatment alone or in combination with topical treatment in the treatment of vitiligo lesions. Currently, laser therapy consists of UVB at 308 nm and narrow band microphototherapy UVB 311 nm indicated for segmental and non-segmental vitiligo. The authors also report on the results of recent studies on the use of other lasers in vitiligo therapy.

Zusammenfassung

Vitiligo ist eine häufig vorkommende Pigmentstörung, die 1-2% der Weltbevölkerung betrifft. Bisherige zur Verfügung stehende Behandlungsmöglichkeiten sind nicht sehr zufriedenstellend. Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über die Wirksamkeit von Laserbehandlungen allein oder in Kombination mit topischer Behandlung bei der Behandlung von Vitiligo-Läsionen geben. Derzeit besteht die Lasertherapie aus UVB bei 308 nm und einer schmalbandigen Mikrophototherapie UVB 311 nm, die für die segmentale und nicht-segmentale Vitiligo indiziert sind. Die Autoren berichten auch über die Ergebnisse neuerer Studien für den Einsatz anderer Laser in der Vitiligo-Therapie.


Angelo Massimiliano D’Erme1, Valeria Mateeva2, Zoulikha Zarrab3and Torello Lotti4

1Division of Dermatology, University of Florence, Italy

2Clinic of Dermatovenerology and Allergology, Military Medical Academy Sofia, Bulgaria

3Saint-Petersburg State Pediatric Medical University, Saint Petersburg, Russia

4Chair of Dermatology, University of Rome “G. Marconi”, Rome, Italy

 

Einleitung:

Vitiligo ist eine häufige, erworbene Pigmentstörung, die durch unterschiedlich große, depigmentierte Flecken mit unbekannter Ätiologie gekennzeichnet ist, die 1-2% der Weltbevölkerung ohne rassische, geografische oder sexuelle Vorliebe betrifft. Der Krankheitsverlauf ist chronisch und oft progressiv [1]. Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten für Vitiligo sind für die Patientenpopulation und die Dermatologen nicht wirklich zufriedenstellend [2].

 

Das vorliegende Papier soll einen Überblick über die Wirksamkeit von Laserbehandlungen allein oder in Kombination mit topischer Behandlung bei der Behandlung von Vitiligo-Läsionen geben. Derzeit besteht die Lasertherapie aus UVB bei 308 nm und einer schmalbandigen Mikrophototherapie UVB 311 nm, die für die segmentale und nicht-segmentale Vitiligo indiziert sind. UVA-Behandlungen stellen eine Zweitlinienbehandlung der Vitiligo dar, obwohl neue Geräte auf dem Markt eingeführt wurden. Die Autoren berichten über die Ergebnisse neuerer Studien für den Einsatz anderer Laser in der Vitiligo-Therapie.

 

UVB Lasertherapie und Phototherapie

UVB-Lasertherapie und Schmalband (nb)-UVB-Phototherapie werden für Vitiligo-Läsionen empfohlen, die mehr als 15-20% der Körperfläche einnehmen. Die UVB-Lasertherapie stellt auch für Läsionen mit kleinerer Beteiligung, die sich aktiv auf dem Körper ausbreiten, eine therapeutische Option dar.

 

Die UVB-Lasertherapie mit Wellenlängen von 308 und 311 nm stellt eine gezielte Therapie bei der Behandlung der Vitiligo dar, im Wechsel oder in Kombination mit einer topischen Behandlung.

 

Die Wahl der schmalbandigen UVB-Lasertherapie oder der lokalen oder ganzkörper schmalbandigen UVB-Phototherapie hängt von der Erweiterung und Beteiligung der Vitiligo und der verfügbaren Geräte ab. Wie auch in den jüngsten Leitlinien [2] berichtet, stellen sie die erste Wahl für die lokalisierte Vitiligo dar, insbesondere für kleine Läsionen von neu auftretender und kindlicher Vitiligo.

 

Die Kombination mit topischen Steroid- oder topischen Calcineurinhemmern verbessert das klinische Ergebnis [3,4].

 

Wie Lotti et al. berichteten, erzielt man mit der Gabe von 0,05 % Betamethasondipropionatcreme in Kombination mit 311 nm schmalbandiger UVB-mikrofokussierter Phototherapie eine höhere Repigmentierungsrate als mit 311 nm schmalbandigem UVB allein [5]. Der Einsatz einer gezielten Lasertherapie hat den Vorteil, dass das Altern des Patienten und das mit der Ganzkörperbestrahlung verbundene Hautkrebsrisiko vermieden werden. Darüber hinaus sind auch die Nebenwirkungen der Behandlung, wie Erythem und Brennen, auf einen engen Bereich beschränkt.

 

UVA Lasertherapie und Phototherapie

In den letzten zehn Jahren haben Lichttherapie-Lampen mit Halogen-Metallband, die auf die sehr hohe Bestrahlungsstärke UVA1 (340-400 nm) beschränkt sind, ein wachsendes Interesse und Einsatz in der Dermatologie erfahren. Die immunmodulierenden Effekte von UVA1 werden hauptsächlich durch aerobe Photooxidation vermittelt. Die Zwischenbildung von reaktiven Sauerstoffspezies induziert die Apoptose von T-Lymphozyten [6].

 

Die Behandlung mit der hochintensiven UVA-Phototherapie plus Psoralen (PUVA) wirkt durch die Stimulation inaktiver Melanozyten in der äußeren Wurzelhülle der Haarfollikel, um sich zu vermehren, zu reifen und zu migrieren, um die interfollikuläre Epidermis wieder zu füllen.

 

Die UVA-Phototherapie (320-400 nm) kann mit der oralen (PUVA) oder topischen (TUVA) Verabreichung von Psoralen-Photosensitizern kombiniert werden. Topische Psoralenlotionen können Patienten verabreicht werden, die an Vitiligo leiden, die weniger als 10% des Körpers betrifft. Diese Lotion wird 15 bis 30 Minuten vor der Einwirkung von UVA-Strahlen auf die betroffenen Stellen der Haut aufgetragen. Es kann als Alternative zu PUVA bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder Magenbeschwerden eingesetzt werden [3,6].

 

Eine interessantere Kombination stellt die Behandlung mit UVA-Phototherapie in Verbindung mit topischem Kortikosteroid mittlerer Wirksamkeit dar. Es wurde berichtet, dass diese Kombinationsbehandlung etwa dreimal effektiver ist als jede der beiden Behandlungen allein, was auf eine Synergie zwischen Melanozytenstimulation und immunsuppressiver Wirkung hindeutet.

 

Heutzutage wird orale PUVA derzeit bei erwachsenen Patienten mit generalisierter Vitiligo als Zweitlinientherapie eingesetzt. Tatsächlich hat es gegenüber nb- UVB den Nachteil einer geringeren Wirksamkeit und höherer kurz- und langfristiger Risiken [2]. Wie bei NB-UVB können 12-24 Monate kontinuierliche Therapie notwendig sein, um eine maximale Repigmentierung zu erreichen.

 

Vor kurzem wurde ein neues Gerät, der Laser Alba 355® (EV Medicals Divisione Medicale di EVLASER, Casnigo – Italien), auf den Markt gebracht. Dieses Gerät basiert auf einem 1064 nm Neodym-dotierten Yttriumorthovanadat (Nd:YVO4) Laser, der mit einem 808 nm Infrarotstrahl optisch gepumpt wird, der eine dritte harmonische 355 nm Wellenabgabe erreichen kann. Es verwaltet Energie in den UVA1 emittierenden Wellenlängen, die hauptsächlich um 355 nm [7,8] liegen.

 

Zwei Studien haben die Wirksamkeit der 355 nm UVA1-Lasertherapie bei Psoriasis nachgewiesen, aber auch andere immunvermittelte Hauterkrankungen, wie atopisches Ekzem, Handekzem, lokalisierte Sklerodermie, Mykose Pilze und Vitiligo können von ihrer Anwendung profitieren [6-8].

 

Die lokalisierte UVA-1-Lasertherapie hat den Vorteil, nur den betroffenen Bereich zu behandeln: Erste Erfahrungen unterstützen den Einsatz auch in der Vitiligo.

 

Andere Laserbehandlungen

Der fraktionierte CO2-Laser ist eine neuere Methode, die für das Management der Vitiligo bei ausgewählten Patienten vorgeschlagen werden kann, die keinen offensichtlichen Nutzen aus früheren Behandlungen gezogen haben [2].

 

Es wurde berichtet, dass die fraktionierte CO2-Laserbehandlung allein oder in Kombination mit anderen Behandlungen Vorteile bei der Repigmentierung von vitiliginösen Läsionen induziert.

 

Die Assoziation von NB-UVB mit fraktioniertem CO2-Laser hat sich in feuerfesten Bereichen als wirksam erwiesen, wie in einer kleinen randomisierten Links-Rechts-Vergleichsstudie [9] berichtet wurde.

 

In der weit verbreiteten Vitiligo, in der die Repigmentierungstherapie wirkungslos ist, kann die Depigmentierung auch durch den Einsatz eines gütegeschalteten Rubinlasers allein oder in Kombination mit Methoxyphenol [2] erreicht werden.

 

Korrespondenz-Adresse

Angelo Massimiliano D’Erme
Univ.-Hautklinik Florenz
Viale Michelangiolo 41
I-50129 Florenz
a.m.derme@gmail.com

Conflict of Interests

Kein Interessenkonflikt angegeben

Literatur

1. Taïeb A, Picardo M (2009) Clinical practice. Vitiligo. N Engl J Med 360: 160-169.
2. Taieb A, Alomar A, Böhm M, Dell’anna ML, De Pase A, et al. (2013) Guidelines for the management of vitiligo: the European Dermatology Forum consensus. Br J Dermatol 168: 5-19.
3. Lotti T, Tripo L, Grazzini M, Krysenka A, Buggiani G, et al. (2009) Focused UV-B narrowband microphototherapy (Biopsorin). A new treatment for plaque psoriasis. Dermatol Ther 22: 383-385.
4. Hercogová J, Buggiani G, Prignano F, Lotti T (2007) A rational approach to the treatment of vitiligo and other hypomelanoses. Dermatol Clin 25: 383-392, ix.
5. Lotti T, Buggiani G, Troiano M, Assad GB, Delescluse J, et al. (2008) Targeted and combination treatments for vitiligo. Comparative evaluation of different current modalities in 458 subjects. Dermatol Ther 21 Suppl 1: S20-26.
6. Gambichler T, Terras S, Kreuter A (2013) Treatment regimens, protocols, dosage, and indications for UVA1 phototherapy: facts and controversies. Clin Dermatol 31: 438-454.
7. Nisticò SP, Saraceno R, Chiricozzi A, Giunta A, Di Stefani A, et al. (2013) UVA-1 laser in the treatment of palmoplantar pustular psoriasis. Photomed Laser Surg 31: 434-438.
8. Zerbinati N, Portale S, Palmieri B, Rottigni V, Iannitti T (2012) A preliminary study to assess the efficacy of a new UVA1 laser for treatment of psoriasis. Photomed Laser Surg 30: 610-614.
9. Tsukamoto K, Osada A, Kitamura R, Ohkouchi M, Shimada S, et al. (2002) Approaches to repigmentation of vitiligo skin: new treatment with ultrasonic abrasion, seed-grafting and psoralen plus ultraviolet A therapy. Pigment Cell Res 15: 331-334.

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