Verantwortungsdiffusion-Der Reizhusten für jedes Team Teil 2
So schaffen Sie dauerhaftes Verantwortungsbewusstsein im Team
Verantwortungsbewusstsein kann immer nur im einzelnen Mitarbeiter entstehen. Entscheidend hierfür ist seine emotionale Verbundenheit mit einer Tätigkeit oder einem Aufgabenbereich, also das Gefühl, ganz persönlich zuständig zu sein sein für das „eigene“ Tätigkeitsfeld. Deswegen ist es wichtig, alle Aufgabengebiete klar bestimmten Mitarbeitern zuzuteilen. Jedes Teammitglied braucht einen Aufgabenbereich, den es gewissenhaft mit seinen Fähigkeiten und Talenten füllen und betreuen kann.
Um die Einteilung des Teams optimal zu gestalten, sollte der Praxisinhaber eine schriftliche Übersicht aller Aufgabenbereiche und verfügbaren Mitarbeiter anfertigen und anschließend beides in einen sinnvollen Zusammenhang bringen. Im nächsten Schritt wird das Team mit zu Rate gezogen, um möglichst alle Bedürfnisse, Wünsche und Perspektiven einzubinden und zu berücksichtigen. Die Einteilung wird den gemeinsamen Erkenntnissen angepasst, Stück für Stück konkretisiert und umsetzungsreif gemacht. Sobald das finale theoretische Konzept steht, werden die Aufgaben dem Plan entsprechend zugeteilt.
Nun sollte jeder Mitarbeiter eine detaillierte Vorgangsbeschreibung jeder Tätigkeit seines Aufgabenbereichs anfertigen. Ein Kollege kann diese dann auf Vollständigkeit und Genauigkeit prüfen und gegebenenfalls Vorschläge zur Optimierung einbringen – wobei darauf zu achten ist, dass dennoch „das letzte Wort“ beim Ersteller der Liste liegt.
Ergänzend sind Checklisten für jeden Bereich eine große Hilfe – v.a., wenn man sie nach Erledigung aller Punkte noch einmal laut vorliest. Durch das schriftliche Erfassen aller Arbeitsvorgänge entsteht Verbindlichkeit, man kann sich nicht mehr so leicht „aus der Verantwortung stehlen“. Vor allem aber wird jeder Mitarbeiter dazu angeregt, sich detailliert mit seinen Aufgaben auseinanderzusetzen und seine eigenen Ideen einzubringen. Er macht sich die Aufgabe „zu eigen“ und stellt somit eine emotionale Verbindung her, was für das Entwickeln von Verantwortungsgefühl unerlässlich ist.
Für den dauerhaften Erfolg ist ein regelmäßiger Austausch in Form von Feedbackrunden nützlich. Spätestens alle zwei Wochen sollte jeder Mitarbeiter die Möglichkeit haben, über seinen Bereich zu berichten und Veränderungen, Herausforderungen oder Hürden mitzuteilen. Bei Bedarf sollte mit dem Praxisinhaber oder dem gesamten Team nach der idealen Lösung für das entsprechende Problem gesucht werden. Um die bereits erwähnte emotionale Verbundenheit zum Aufgabenbereich, also das Verantwortungsbewusstsein, sichern zu können, ist das Befinden des Mitarbeiters von hoher Wichtigkeit und sollte in den Feedbackgesprächen gezielt erfragt werden. Vor Urlaubsantritt oder Abwesenheit ist eine persönliche Übergabe an einen festgelegten Stellvertreter sinnvoll und gewährleistet einen konstanten und reibungslosen Ablauf.
Schenken Sie Ihren Mitarbeitern Vertrauen!
Verantwortungsbewusstsein entsteht nicht zuletzt durch das Gefühl „mein Chef/ meine Kollegen vertrauen mir, diese Aufgabe gewissenhaft zu erledigen “. Dieses Vertrauen will man in aller Regel nicht enttäuschen. Wer hingegen ständig kontrolliert und kritisiert wird, kann schnell das Gefühl bekommen „ich kann es anscheinend eh niemandem recht machen“ und wird sich emotional von seinen Aufgaben distanzieren und somit die Verantwortung wieder an die „Kontrollinstanz“ abgeben. Wichtig ist also, dass Sie jedem Mitarbeiter genügend Freiraum für seine Tätigkeiten einräumen, ihm Vertrauen entgegenbringen und seinen eigenen Leistungsanspruch durch Wertschätzung stärken. Auf diese Weise kann sich jeder Mitarbeiter mit seinen Aufgaben identifizieren und sich für diese wirklich verantwortlich fühlen.
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