Weitreichende Effekte einer Onabotulinumtoxin A Behandlung: Mehr Lebensqualität Dank Positiver Emotionen
Eine Behandlung mit Onabotulinumtoxin A hat weitreichende Folgen – und das im positivsten Sinne. Denn die Auswirkungen der Behandlung beschränken sich nicht nur auf eine deutliche Faltenreduktion, sondern gehen für die Patienten auch mit einer signifikanten Steigerung der Lebensqualität einher [1,2]. Eine der Ursachen wird in einer modifizierten Wahrnehmung und Empfindung positiver bzw. negativer Emotionen vermutet [3]. Auf der 51. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. vom 14. bis 17. April 2021 nutzte Allergan Aesthetics die Gelegenheit, um im Rahmen des Symposiums „Muskeltonus reduziert, Falte geglättet und gut ist? Die vielfältigen psychologischen Effekte von BtxA“ gemeinsam mit Experten fachübergreifend über die positiven Effekte einer Onabotulinumtoxin A Behandlung auf die Lebensqualität und das mentale Wohlbefinden sowie deren Hintergründe zu sprechen.
Nachgewiesene Verbesserungen über die Faltenreduktion hinaus
Bei der Beurteilung der Ergebnisse einer Faltenbehandlung spielten neben der messbaren Faltenreduktion auch die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten eine maßgebliche Rolle für den Behandlungserfolg. „Leider haben traditionelle klinische Studien bisher nicht gemessen, worauf es den Patienten, die mit Botulinumtoxin Typ A behandelt wurden, selber besonders ankommt“, berichtet Dr. Patricia Ogilvie, Fachärztin für Dermatologie in München. Ein Umstand, dem sich auch die klinische Forschung immer mehr bewusst wird. Daher ist positiv zu beobachten, dass aktuellere klinische Studien dazu beitragen diese Lücke zu schließen und mittlerweile auch die Patientenzufriedenheit sowie die Auswirkungen auf die Lebensqualität als relevanten Endpunkt berücksichtigen [1,2,4,5]. Die Bewertung der psychosozialen Effekte, die durch eine Behandlung von Gesichtsfalten mit Onabotulinumtoxin A erzielt werden können, sind jedoch höchst individuell und daher schwer zu Quantifizieren. Um sie dennoch quantitativ erfassen und auswerten zu können, gibt es unterschiedliche Bewertungsskalen wie beispielsweise der Facial Lines Outcomes (FLO, auch FLO-11) Fragebogen, der Facial Lines Satisfaction Fragebogen (FLSQ) und der FACE-Q. Diese validierten Fragebögen befassen sich mit den psychologischen Auswirkungen der Falten, den Behandlungserwartungen und der Zufriedenheit der Patienten [6-9].
Eine Analyse großer gepoolter Datensätze zeigt, dass die Behandlung mit Onabotulinumtoxin A im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten und anhaltenden Verbesserung im FLO und FLSQ führt.4 In einer Studie zur Anwendung von Onabotulinumtoxin A bei Glabella-, Kanthal- und Stirnfalten gaben über 80 % der behandelten Patienten an, sich an Tag 30 weniger durch ihre Falten gestört und zudem attraktiver zu fühlen.2 Bei moderat bis schwer ausgeprägten Stirn- und Glabellafalten waren sogar rund 90 % der Patienten mit der Behandlung „überwiegend zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ [5]. Darüber hinaus ergab eine Umfrage im Umfeld behandelter Patienten, dass die verbesserte Selbstwahrnehmung der Patienten auch zu einer positiveren sozialen Wahrnehmung führte [10].
Entspannung der Gesichtsmuskulatur als Triebfeder für positive Emotionen
In seinem Vortrag „Was macht Botulinumtoxin eigentlich im Gehirn?“ präsentierte Prof. Dr. Marc Heckmann, Facharzt für Dermatologie in Starnberg, eine interessante Hypothese bezüglich der zugrundeliegenden Mechanismen. Demnach könnte die Steigerung der Lebensqualität auf neuronale Rückkopplungen (Feedback Loops) zurück gehen [3]. Das bedeutet, dass Art und Stärke der Emotionsverarbeitung im Gehirn von Art und Stärke des Gesichtsausdrucks beeinflusst werden. Bei positiven Emotionen wie Freude ist die Muskulatur im oberen Gesichtsbereich, vor allem im Bereich der Glabella und der Stirn, relativ entspannt, wohingegen sie bei negativen Emotionen wie Wut und Trauer stark angespannt wird. Eine Hemmung dieser Muskeln mit Onabotulinumtoxin A hat demnach zur Folge, dass positive Emotionen stärker und negative Emotionen weniger stark im Gehirn verarbeitet und dadurch auch empfunden werden [3,11,12].
Positiver Effekt auf die Lebensqualität kein Einzelphänomen
Positive psychosoziale Effekte sind auch in anderen Indikationen zu beobachten, in denen Onabotulinumtoxin A zugelassen ist. Wie Prof. Dr. Markus Naumann, Direktor der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie an der Universitätsklinik Augsburg, berichtet, können Symptome, wie übermäßiges Schwitzen bei Hyperhidrose oder starke Kopfschmerzen bei chronischer Migräne für Betroffene eine gravierende Belastung sein. „Die Anwendung von Onabotulinumtoxin A hat sich in diesen Indikationen mittlerweile zu einer etablierten Therapieoption entwickelt“, so Naumann. Durch die Behandlung kann die Symptomlast gemindert und die Lebensqualität deutlich gesteigert werden [13-15].
Darüber hinaus zeigen randomisierte kontrollierte Studien, dass Injektionen von Onabotulinumtoxin A in der Glabella-Region die Symptome einer Depression lindern können. Besonders gut ist die Datenlage für den adjunktiven Einsatz bei Frauen mit unipolarer Depression [16]. „Die Effekte von Botulinumtoxin A auf das emotionale Erleben eröffnen uns neue potenzielle Anwendungs-möglichkeiten in der Behandlung von psychischen Störungen“, sagt PD Dr. Marc Axel Wollmer, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie an der Asklepios Klinik Nord in Hamburg.
Weitere Informationen:
Allergan GmbH
Stichlingstra e 1
DE-60327 Frankfurt am Main
www.allergan.de
Literatur:
- De Boulle K, Werschler WP, Gold MH et al. Phase 3 Study of OnabotulinumtoxinA distributed between frontalis, glabellar complex, and lateral canthal areas for treatment of upper facial lines. Dermatol Surg 2018; 44:1437-48.
- Rivkin AZ, Ogilvie P, Dayan S et al. OnabotulinumtoxinA for simultaneous treatment of upper facial lines: subject-reported satisfaction and impact from a phase 3 study. Dermatol Surg 2020; 46:50-60.
- Hennenlotter A, Dresel C, Castrop F et al. The link between facial feedback and neural activity within central circuitries of emotion–new insights from botulinum toxin-induced denervation of frown muscles. Cereb Cortex 2009; 19:537-42.
- Ogilvie P, Rivkin AZ, Dayan S et al. Pooled subject-reported outcomes from 2 phase 3 tudies of OnabotulinumtoxinA for simultaneous treatment of forehead and glabellar lines. Dermatol Surg 2020; 46:950-7.
- Ogilvie P Rivkin AZ, Dayan S et al. OnabotulinumtoxinA for treatment of forehead and glabellar lines: subject-reported satisfaction and impact from a phase 3 double-blind study. Dermatol Surg 2019; 45:689-99.
- Yaworsky A, Daniels S, Tully S et al. The impact of upper facial lines and psychological impact of crow’s feet lines: content validation of the facial line outcomes (FLO-11) questionnaire. J Cosmet Dermatol 2014; 13:297-306.
- Pompilus F, Burgess S, Hudgens S et al. Development and validation of a novel patient-reported treatment satisfaction measure for hyperfunctional facial lines: facial line satisfaction questionnaire. J Cosmet Dermatol 2015; 14:274-85.
- Klassen AF, Cano SJ, Schwitzer JA et al. Development and psychometric validation of the FACE-Q skin, lips, and facial rhytids appearance scales and adverse effects checklists for cosmetic procedures. JAMA Dermatol 2016; 152:443-51.
- Pusic AL, Klassen AF, Scott AM, Cano SJ. Development and psychometric evaluation of the FACE-Q satisfaction with appearance scale: a new patient-reported outcome instrument for facial aesthetics patients. Clin Plast Surg 2013; 40(2):249-60.